Familienwanderung zum Nikolaus

10.12.2017

Von Willi Fischer

Kirchenlamitz – Eine Familienwanderung unternahm der Turnverein Kirchenlamitz zu einem markanten Ziel, dessen Name an eine bekannte Persönlichkeit erinnert. Mit Kind und Kegel ging es vom Turnerheim aus zur Blumröder Höhe, im Volksmund auch „Karlsruhe“ genannt. Hier wurden die Teilnehmer vom Nikolaus empfangen. Dieser stand nicht mit leeren Händen da. Die Kinder wurden mit Geschenken erfreut. Im Turnerheim traf man sich anschließend zu einem gemütlichen Beisammensein.

 

Die Blumröder Höhe erinnert an Gustav Blumröder (1802 – 1853), der ab 1835 als Gerichtsarzt in Kirchenlamitz gewirkt hat. Blumröder war ein deutscher Arzt, Psychiater, Politiker und Schriftsteller. Er veröffentlichte eine Reihe von Abhandlungen zur Psychiatrie. Neben seinen wissenschaftlich-medizinischen Arbeiten betätigte sich Blumröder auch literarisch. Er schrieb unter anderem das Lustspiel Shakspear’s Affe oder Leben und Lieben. 1838 erschienen zwölf unterhaltsame Vorlesungen über die Esskunst, die bis in die Gegenwart mehrere Auflagen erfuhren. 1848 wurde Blumröder als Abgeordneter zu der in der Paulskirche zu Frankfurt tagenden Nationalversammlung entsandt. Nach deren Auflösung im Mai 1849 kehrte Blumröder nach Kirchenlamitz zurück. Im August desselben Jahres wurde er, aufgrund seiner Beteiligung am „Rumpfparlament“, verhaftet. Er blieb wegen Hochverrats vier Monate in Haft und durfte anschließend nicht mehr als Gerichtsarzt arbeiten. Blumröder zog daraufhin von Kirchenlamitz zurück in seine Geburtsstadt Nürnberg, wo er 1853 an Lungentuberkulose verstarb.

 

Bild zur Meldung: • Aufbruch am Turnerheim beim Christbaum zur Familienwanderung des Turnvereins Kirchenlamitz zum Nikolaus auf der Blumröder Höhe; rechts im Bild Vorsitzender Friedrich Gräßel